Magnetpulverprüfung (MT)
Die Magnetpulverprüfung gehört zusammen mit der Eindringprüfung zur Gruppe der Oberflächenprüfverfahren und dient zum Auffinden von Materialfehlern an oder nahe der Oberfläche ferromagnetischer (magnetisierbarer) Werkstoffe.
Bei dem Verfahren wird das Prüfstück magnetisiert und mit einer farbigen oder fluoreszierenden Prüfmittelsuspension, bestehend aus einem Trägermittel und feinen Eisenpartikeln, besprüht. Die durch die Magnetisierung im Werkstück entstehenden Feldlinien werden durch Materialfehler wie z. B. Risse, Kerben etc. abgelenkt. Dabei erzeugen sie ein Streufeld, d. h. die Feldlinien treten bei der Fehlstelle kurz aus dem ferromagnetischen Material aus. Das im Prüfmittel enthaltene Eisenpulver wird durch diesen Effekt bei der Fehlstelle angezogen und macht den Materialfehler dadurch sichtbar.
Eindringprüfung (PT)
Die Eindringprüfung gehört zusammen mit der Magnetpulverprüfung zur Gruppe der Oberflächenprüfverfahren und dient zum Auffinden von zur Oberfläche hin offenen Materialfehlern in nicht porösen metallischen und nichtmetallischen Werkstoffen. Das Prüfverfahren kann sowohl mit farbigem (rot-weiss) als auch mit fluoreszierendem Eindringmittel angewendet werden.
Vor der eigentlichen Prüfung wird die Oberfläche eines Werkstücks sorgfältig gereinigt. Dabei müssen auch kleinste Spuren von Fetten oder Ölen beseitigt werden. Anschließend wird das sogenannte Eindringmittel, aufgetragen. Durch die Kapillarwirkung dringt das Eindringmittel in feinste Risse ein. Nach einer werkstoffabhängigen Einwirkzeit wird die Oberfläche erneut gesäubert und der Entwickler, ein feinkörniges weisses Pulver, aufgebracht. Dieser Entwickler zieht das in den Fehlstellen verbliebene Eindringmittel heraus. Der grosse Kontrast ermöglicht ein Erkennen der Fehlstellen.